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Samstag, 4. Oktober 2014

Weiterer Beweis: auch deutsche Medien wickeln zunehmend die Demokratie ab ...

So kritisiert der künstlich von der ARD geschaffene Pensions-Millionär - aufgrund der
Gebühren versteht sich - Buhrow allenernstes nachahmend die verstorbene herausragende
Persönlichkeit Marcel Reich-Ranicki (einer der wenigen mutigen Intellektuellen kann
nichts mehr sagen) in der gestern ausgestrahlten Sendung zum Deutschen Fernsehpreis
2014. Weil Marcel Reich-Ranicki 2008 einen Fernsehpreis nicht annehmen wollte - weil
Marcel Reich-Ranicki nicht mit dem Drumherum um die Preisverleihung einverstanden war.

Pensionsmillionär Buhrow deshalb zu dem natürlich verdientermaßen ausgezeichneten
Welten-Korrespondenten Gerd Ruge sinngemäß: sie nehmen den Preis wenigstens an -
nicht so wie Reich-Ranicki. Und dabei imitiert Buhrow auch noch zu allem Überfluss die
Stimme von Marcel Reich-Ranicki. Ob deutsche Medien das auch beobachtet haben?
Es gibt ja zum Glück Filmaufzeichnungen!

Und Moderatorin Sandra Maischberger bringt zum Schluss den nächsten Beweis, dass
es insbesondere in den öffentlich rechtlichen Rundfunkanstalten ARD & ZDF weder
Meinungsfreiheit unter den angestellten Journalisten, noch sowas wie eine selbstkritische
Aufarbeitung des eigenen Schaffens, also des eigenen Tun und Handelns, besonders in
den Chef-Etagen gibt.
Maischberger zeigte nicht nur das mit ihrer Einlage, bei der sich wohl nicht nur die
besser-Wessis eigentlich sicher waren, dass es sowas nur damals in der aktuellen
Kamera im DDR Fernsehen gegeben haben kann - weshalb möglicherweise andere
Medien-Verantwortliche auch diesmal mehr die nichtsahnende Unschuld mimen und
also wieder nichts intelligentes dazu zu sagen haben. Was schlussendlich hiermit
vorgebrachte Vorwürfe umso mehr untermauern würde.

Aber der Reihe nach - hier ist erstmal die angesprochene Unglaublichkeit: Moderatorin
Maischberger rief doch allenernstes in Richtung des CDU-Politikers Wolfgang Bosbach -
offensichtlich demonstrativ im Zusammenhang mit meiner Kritik an dem langjährigen Bundestagsabgeordneten von dieser Woche, in der ich auch Bosbach typische CDU
Scheinheiligkeit vorwerfe - snngemäß:
"Schade Wolfgang Bosbach" - und die Kamera schwenkt in Richtung Bosbach und
angesprochener strahlt ähnlich selbstverliebt, wie es Sandra Maischbergers auch eher
scheinheilige Worte eingefädelt hatten - als wenn Bosbach just ament mit dem
Friedensnobelpreis ausgezeichnet wurde.
Kein Zweifel:
Deutsche konservative Politik und deutsche konservative Medienlandschaft bauen nicht
nur zunehmend demokratische Strukturen ab, sondern nähern sich damit auch mehr der
erfahrungsgemäß bekannten faschismusähnlichen Vetternwirtschaft an.
Mit herzlichen Grüßen, besonders alle bemühten Journalisten in Deutschland, die in
ähnlicher Weise nichts gutes verheißende Vettrernwirtschaft beobachten mussten,
Thomas Karnasch

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