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Samstag, 15. November 2014

Deutsche Justiz schafft praktisch Präzedenzfall im Umgang mit Geldern der Allgemeinheit & einzelnen Bürgern!

Logische Konsequenz:
Besonders Gerichtsverfahren gegen Banken und sonstige Finanzunternehmen
müssen im Grunde jetzt auch aufgrund des Gleichbehandlungsgesetz neu
aufgerollt werden!
Schon gar nicht dürfen praktisch ganze Gesellschaften dafür bestraft werden,
wenn die diesbezügliche Gesetzgebung insbesondere innerhalb der EU nicht
hinreichend genug ausgestaltet ist !!!
Mit erwartungsvollen herzlichen Grüßen Thomas Karnasch


Der Absturz

„Big T“ galt einst als Deutschlands einziger Topmanager. Heute fällt das Urteil im Untreueprozess gegen ihn, Middelhoff drohen mehr als drei Jahre Haft. Dabei steht noch mehr auf dem Spiel als nur seine Freiheit.
Thomas Middelhoff bei einem seiner zahlreichen Besuche im Gerichtssaal. Quelle: dpa
Thomas Middelhoff bei einem seiner zahlreichen Besuche im Gerichtssaal. Quelle: dpa
DüsseldorfDie Nachfrage irritiert Thomas Middelhoff. Es ist Montag, das Kölner Landgericht verhandelt die Zivilklage von Quelle-Erbin Madeleine Schickedanz. Die Ex-Milliardärin will von 14 früheren Sal. Oppenheim-Bankern beziehungsweise Ex-Beratern Schadensersatz, insgesamt 1,9 Milliarden Euro. Ex-Arcandor-Chef Middelhoff wurde als Zeuge geladen, er soll dabei helfen, strittige Sachverhalte zu erklären.
Doch die Aussage des Topmanagers außer Dienst widerspricht sich an einem Punkt mit der Aussage der Klägerin. Der Richter weist ihn fast genervt darauf hin.
„Was stimmt den nun?“, fragt der Vorsitzende. „Es stimmt, was ich sage!“
Middelhoff sagt das energisch, mit Nachdruck, als würde er sich wundern, dass jemand an seinem Wort zweifeln könnte. Dabei ist es eine Situation, die Middelhoff mittlerweile geläufig sein müsste. Denn an seinen Worten und Taten sind in den vergangenen Jahren so gravierende Zweifel aufgekommen, dass Gerichtsauftritte für den Ex-Arcandor-Chef 2014 fast Alltag geworden sind: nicht nur als Zeuge bei der Zivilklage von Schickedanz und beim Strafprozess gegen frühere Manager von Sal. Oppenheim, sondern besonders als Angeklagter im Untreue-Prozess in Essen.
48 Charterflüge soll Middelhoff ungerechtfertigt auf Arcandor-Kosten abgerechnet haben. So lautet die Anklage. Hinzu kommt eine Festschrift, die Middelhoff privat in Auftrag gegeben haben soll und die ebenfalls zulasten des Arcandor-Kontos ging. Schaden: insgesamt 1,1 Millionen Euro.
Nach sechs Monaten Prozess sieht sich die Staatsanwaltschaft Essen in ihren Vorwürfen bestätigt und fordert drei Jahre und drei Monate Haft für Middelhoff. Er selbst bestreitet die Vorwürfe. Die Flüge seien beruflich notwendig gewesen. Seine Verteidigung plädiert auf Freispruch. Wenn am Freitag im Landgericht Essen das Urteil fällt, geht es deshalb auch nicht nur um die Freiheit von Thomas Middelhoff, sondern auch um seine Glaubwürdigkeit. Und die Frage, was stimmt und was nicht.
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