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Donnerstag, 28. November 2013

Der Fall Julia Bonk - "Im Namen des Volkes" hat natürlich auch hierbei die Gesellschaft ein ernstes Intersse daran, dass alles mit rechten Dingen zugeht !!!

-------- Original-Nachricht --------
Betreff: Der Fall Julia Bonk - "Im Namen des Volkes" hat natürlich auch hierbei die Gesellschaft ein ernstes Intersse daran, dass alles mit rechten Dingen zugeht !!!
Datum: Thu, 28 Nov 2013 19:17:57 +0100
Von: Politiker unter kritischer Beobachtung
Organisation: Politiker unter kritischer Beobachtung
An: info@die-linke.de

Eine Bitte und Aufforderung an das Parlamentspräsidium im Sächsischen Landtag!
Eine Bitte und Aufforderung an die Partei die Linke in Sachsen!
Eíne Bitte und Aufforderung an den Bundesvorstand der Partei die Linke!

                         Liebe Damen und Herren,

haben Sie im Zuge Ihrer Verantwortung genaueste Kenntnisse über die Hintergründe
der nicht nur unten im Spiegelfechter geschilderten Ereignisse über die Abgeordnete im
Sächsischen Landtag, Frau Julia Bonk ???
Dann dürfte es Ihnen ja nicht schwer fallen, gemäß einer Eidesstattlichen Versicherung
zu versichern, dass die Behörden in Bonn und die Parlamentarier im Sächsischen Landtag ,
mit der Zwangseinlieferung und der Aufhebung der Immunität der Abgeordneten,
Frau Julia Bonk, nicht gegen geltendes Recht verstoßen haben und verstoßen!
Mit erwartungsvollen Grüßen Thomas Karnasch

Wer ist Julia Bonk?

geschrieben am 25. November 2013 von Joerg Wellbrock
Von Jörg Wellbrock alias Tom W. Wolf

Die Politikerin Julia Bonk ist am 4. September 2013 in die psychiatrische Klinik in Bonn eingewiesen worden. Gegen ihren Willen, wie es heißt. Haben wir nun also einen neuen Skandal politischer und justizieller Machtausübung? Oder handelt es sich um einen Menschen, der tatsächlich erkrankt ist und nun vor der Öffentlichkeit geschützt wird?
Nachrichtensperren erleben wir heutzutage eher selten. Meist findet sich ein Medium, das über brisante Themen schreibt. Das ist schließlich auch Sinn von kritischem Journalismus. Doch im Fall der Linkenpolitikerin Julia Bonk sucht man (fast) vergeblich nach weiterführenden Informationen, die ein wenig Licht ins Dunkel bringen. Warum?

Die nachträgliche Aufhebung der Immunität der Julia Bonk

Am 19.9. 2013 konnte man auf den Internetseite „merkur-online“ einen kurzen Text lesen. Er besagte, dass die Linkenpolitikerin und Landtagsabgeordnete von Sachsen Julia Bonk zwangseingewiesen worden war. In die psychiatrische Klinik in Bonn. Zur Begründung hieß es, die Einweisung sei aufgrund von Eigengefährdung erfolgt. Weiter war nachzulesen, dass Bonk bereits vorher, im Juli, aufgefallen sei, als sie in einem Zug „desorientiert“ gesehen wurde. „merkur-online“ schrieb nichts anderes als die „Bild“-Zeitung, die einen Tag zuvor einen Artikel gleichen Inhalts verfasst hatte. Schon einen knappen Monat vorher, am 29.8.2013 hatte es das Springer-Blatt auf Bonk abgesehen. Unter der Headline „Der tiefe Fall der Julia Bonk“ führte die „Bild“ auf, dass die Politikerin, einst schön, klug und jung, einen krassen Absturz erlebte. Freunde sollen den Zustand Bonks als „dramatisch“ bezeichnet haben. Ein geprellter Taxifahrer kam zu Wort, er soll sie als „verwirrt und schmutzig“ erlebt haben. Die Fragen nach Drogenmissbrauch und Burn-out standen im Raum.
Bis vor kurzem hörte oder las man nach dem „Bild“-Artikel kaum etwas über Julia Bonk. Auf einer Website und unter der Überschrift „Wie geht es Julia Bonk?“ wird nun aber das Thema wieder auf den Tisch gelegt, es werden Fragen gestellt. Insbesondere die nachträgliche Aufhebung ihrer Immunität (die hier belegt ist) legt kritische Gedanken nahe. Doch so einfach ist der Fall nicht, pures Schwarz-weiß-Denken ist zumindest verfrüht.

Einigkeit bei allen Fraktionen

Die „Freie Presse“ aus Sachsen befasste sich am 8.10.2013 mit dem Fall Julia Bonk. In einem kurzen Artikel hieß es, die Aufhebung von Bonks Immunität sei einstimmig durch den zuständigen Parlamentsausschuss erfolgt. Sowohl CDU, SPD, FDP, die Grünen als auch die Linkspartei hätten die Presse um Zurückhaltung gebeten. In einer gemeinsamen Stellungnahme steht geschrieben: „Unserer Auffassung nach gehören außer der Nachricht, dass die Kollegin erkrankt ist, alle Einzelheiten dieser Erkrankung zur Privatsphäre.“ Doch genau das ist ein Knackpunkt, der die Kritiker auf den Plan ruft. Sie vermuten eine politisch motivierte Zwangseinweisung und fordern vehement Aufklärung. Bonks Vater habe klargemacht, dass seine Tochter gegen ihren Willen eingewiesen wurde. Und überhaupt, die Aufhebung der Immunität einer Politikerin sei nur in ganz besonderen Fällen möglich. Auf Bonk aber träfe dies nicht zu.

Verschwörung inklusive der Linkspartei?

Was steckt nun aber wirklich hinter der Zwangseinweisung? Eine Verschwörung gegen eine kritische Politikerin, die in der „Klappse“ mundtot gemacht werden soll? Oder die Sorge um einen Menschen, der unter starken psychischen Problemen leidet? Dass es Julia Bonk in letzter Zeit nicht gut ging, scheint unbestreitbar. Doch war ihr Zustand so schlecht, dass sie ihre Arbeit nicht mehr machen konnte? Und warum sagt sie selbst nichts? Auf der Seite „Pflasterritzenflora“ schreibt der Betreiber Dr. Hans Ulrich Gresch: „Selbstverständlich muss die Privatsphäre Julia Bonks geschützt werden. Aber sie ist nicht nur Privatperson, sondern sie ist eine demokratisch gewählte Abgeordnete des Sächsischen Landtags. Die Öffentlichkeit hat ein Recht zu erfahren, warum sie an der Ausübung ihres Mandats gehindert wird und wie lange dieser Zustand voraussichtlich noch andauern soll.“
Der sogenannten „Genesungsprozess“ ist für Gresch nur ein Vorwand, in Wirklichkeit gehe es darum, Bonks „Leben zu ruinieren“. Auch die Linkspartei bekommt ihr Fett weg. Sie erwecke, so ist nachzulesen, „seit geraumer Zeit den Eindruck, sie mache sich für die Aufhebung psychiatrischer Sondergesetze stark. Da macht es sich wohl nicht so gut, dass nun ausgerechnet ein hochrangiges Mitglied dieser Partei Opfer dieser Sondergesetze geworden zu sein scheint.“ Um den Schutz Bonks gehe es der Linken wohl nicht, der sei Bonks „Genossen egal – oder warum verbarrikadieren sie sich hinter dem ‘Genesungsprozess’?“

Wer oder was hilft Julia Bonk?

Nach dem Fall Gustl Mollath und anderen, die weniger öffentlich wurden, ist der Verdacht, dass Julia Bonk aus politischen Gründen zwangseingewiesen wurde, naheliegend. Zu viel ist bekannt geworden über vermeintliche Gutachten, über Willkür und das bloße Wegsperren, um unbequeme Wahrheiten nicht ans Licht kommen zu lassen. Und sicherlich liefern auch die Zurückhaltung der politischen Parteien in Sachsen und die fehlende Presse zu dem Fall Futter für Theorien, die Bonk als politisches Opfer sehen.
Doch die Konsequenz daraus könnte der Beginn einer Kampagne zu sein, die womöglich unkontrolliert in eine falsche Richtung geht. Auf Greschs Seite steht:
„DIE ERSTEN FRAGEN eines jeden Menschen müssen sich um das Wohlergehen und um die Freiheit von Julia Bonk kümmern.
ERST DANN die politischen Fragen: Wer hat einen Nutzen, wenn Julia hinter den Gittern eines psychiatrischen Gefängnis sitzt? Woran hat sie gearbeitet? Welchen Zugang hatte sie zu geheimen Dokumenten? Auf welchen Ebenen der Republik wurde sie eventuell gefährlich? Hat sie Dinge erfahren, die das Zusammenspiel von diesem Land und die USA betreffen?“
Schöne Worte, aber das Wohlergehen scheint hier eben nicht im Vordergrund zu stehen. Wäre dem so, würde man sich so lange in Zurückhaltung üben, bis konkrete Informationen bekannt geworden sind. Dass genau dies nicht passiert, macht ein Kommentar auf Facebook deutlich, wo bereits eine offene Gruppe namens „Wo ist Julia Bonk?“ gegründet wurde. Unter einem Posting heißt es: „(…) Danke, Julia, daß Du durch dein eigenes Opfer und das Stehen zu Deinen politischen Idealen (auch, wenn ich sie nicht alle teile, z.B. Drogen) den Menschen diesen Umstand vielleicht ins Bewußtsein rufst: FÜR EINE EIMANZIPATORISCHE LINKE als eigene Partei ohen Ex-Stasi- und SED-Büttel.“
Wird hier eine Heldin gebastelt?
Vielleicht – und das wäre ein zum wiederholten Male ungeheuerliches Unrecht – ist Julia Bonk wegen ihrer kritischen politischen Einstellungen und Aktivitäten zwangseingewiesen worden.
Vielleicht aber auch, weil sie Hilfe braucht. Und vor einer Öffentlichkeit, die ihren Heilungsprozess behindern oder gar verhindern würde, geschützt werden soll. Vor einer Öffentlichkeit, die wertet, bewertet, urteilt, verurteilt, einer Öffentlichkeit, die sich ihr Bild von Julia Bonk selbst macht. und unter Umständen kräftig daneben liegt.
Gustl Mollath hat sich immer wieder selbst geäußert, hat klar Stellung bezogen zu seinem Fall. Julia Bonk hatte bisher nicht die Chance dazu, warum auch immer.
Das Hinterfragen ist daher richtig und wichtig. Aber ohne dabei die Antworten in Unwissenheit schon vorher selbst zu liefern.

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