Labels

Mittwoch, 24. September 2014

2. Teil des angeblichen Interviews mit angeblichem Regierungsberater

Interview mit Christoph Hörstel

"Die Tatsache ist ganz simpel: Russland wird die Krim nie wieder hergeben. Das ist das russische Herzland; die Menschen haben sich über 90 Prozent bei 80 Prozent Wahlbeteiligung dafür ausgesprochen. Das ist gar nicht möglich. Wer das im Westen möchte, ist weder Demokrat noch Politiker."Ein Interview mit  Christoph Hörstel, Regierungsberater und Publizist,  über  die Ukraine-Krise
Rundfunk: Für den Konflikt in der Ukraine ist kein Ende in Sicht. Im Gegenteil, die Lage eskaliert weiter. Vor ein paar Tagen hat man  von der russischen Invasion in der Ostukraine gesprochen, wenn diese Meldung später korrigierte oder zurücknahm. Man sieht, dass dabei Propaganda-Krieg betrieben wird. Der frühere sowjetische Parteichef Gorbatschow warnte vor einer militärischen Intervention. Also, wie man sieht, ist die Lage unübersichtlich. Deshalb möchte ich Sie darum bitten, Ihre Einschätzung der Lage abzugeben.
Hörstel: Die Lage ist nicht nur in der Ukraine unübersichtlich, sie ist auch im Westen unübersichtlich, auch in Russland ist sie unübersichtlich. Ich fange bei Russland an: Präsident Putin steht von zwei Seiten unter Feuer. Die eine Seite sagt, geh mit deinen Truppen sofort rein und mach diese dummen Ukrainer mit ihrer korrupten Führung fertig, ganz knall hart, ganz unangenehme Töne. Und es gibt eine andere Gruppe, der neigt der ehemalige Staats- und Parteichef Michail Gorbatschow zu. Das ist die Lage, dass man sagt, Russland hat ein großes Problem mit dem Westen. Lohnt es sich das denn? Wir sollen militärisch nicht intervenieren. Im Westen sieht es so aus, die Bevölkerungen sind ziemlich weit entfernt von ihren Regierungen. Große Zahl, ich würde sagen, in üblichen großen Zahlen, gegen  den Einsatz in Afghanistan, gegen einen möglichen Krieg gegen den Iran, gegen einen Einsatz im Irak und jetzt ein Aufschaukelnder Ukraine-Krise. Das sind 80, 90 Prozent. Washington macht einen ungeheueren Druck auf seine Nato-Verbündeten. Heute ist i Brüssel ein Gipfel zu diesem Thema. Frau Merkel hat vor wenigen Tagen gesagt, man müsse alles Möglich tun, aber das dürfen Russland nicht verletzen.  Also, die Bandbreite der Ansichten ist da auch sehr groß. Jetzt kommt das letzte unwägbare Problem, das ist der Begriff „Intervention“, oder Invasion sogar, Invasion, darum geht es. Wir hatten den sehr erfolgreich verlaufenden Konvoi, insofern als er hineinfuhr, unbeschadet, Blutt alles ab, alles wurde an die Bedürftigen verteilt. Innerhalb von 24 Stunden war jedes Fahrzeug unbeschadet wieder draußen. Das nenne ich einen Erfolg, aber der Westen sprach da und hier von Invasion. Das setzt natürlich sehr viel Unkenntnis internationaler rechtlicher Regelungen voraus. Und jetzt haben wir die unbestrittene Tatsache, dass mindestens 1000 russische Freiwillige, bei denen auch gar nicht geleugnet wird, dass sie Militärangehöriger sind, oder zumindest militärische Erfahrung haben, in der Ukraine sind,   die Volkswehren unterstützen. Das wird jetzt auch Invasion genannt: „Russland habe interveniert.“ Das sind die ganzen Vokabeln der Situation. Die Tatsache ist ganz simpel: Russland wird die Krim nie wieder hergeben. Das ist das russische Herzland; die Menschen haben sich über 90 Prozent bei 80 Prozent Wahlbeteiligung dafür ausgesprochen. Das ist gar nicht möglich. Wer das im Westen möchte, ist weder Demokrat noch Politiker. Das sind Träume, Träume sind nicht verboten.  Der 2. Punkt ist, was ist mit dem Rest der Ukraine? Innerhalb von zehn Jahren hat der Westen zwei Staatsstreiche inszeniert und der letzte hat sich Russland  einfach nicht gefallen lassen. Auch dies ist nicht völlig von der Hand zu weisen, zumal wenn Personal anschaut, das jetzt an der Macht ist. Das sind buchstäblich Mafiöse dabei und Nazis. Es ist aber kein Mafia-Regime, auch kein Nazi-Regime, aber es ist mit den beiden Gruppen verbandet. Das finde ich persönlich unangenehm, nämlich als Ukrainer würde ich mich von solchen Kräften nicht regieren lassen und genau das hat der Osten des Landes beschlossen und wehr sich mit Gewalt, Waffengewalt. Das ist auch gar nicht anders zu machen. Vorher zogen Nazi-Banden über das Land und da gibt es jede Menge Filme davon, wie die vorgegangen sind. Das blieb davor unrettbar. Das ist die Lage. Wer meint, er muss, von westlicher Seite, stärker auf Eskalation setzen, wird sie bekommen.      

                                                                               .....................................

Das Interview wurde geführt von Seyyed-Hedayatollah Shahrokny

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen